Tempo kleine Schnecke

Montag 24. Juni 2024 – Mammendorf

23:41 Sie ist endlich da! Die Ape. Mein kleines Gefährt, das in Zukunft die solidarischen Landwirtschaften von Bayern abgrasen soll, mit dem Wanderkobel am Buckel. Der erste Eindruck nach längerer Fahrt: nicht so der Sprinter, wie ich es mir vorgesteltlt habe. Bleibt sie doch gut unter den zulässigen 65kmh. Auch das Schalten ist gewöhungsbedürftig. Kein synchronisiertes Getriebe bedarf des Zwischengas. Ich habs noch nicht raus. Aber: in der Stadt ist sie flott dabei. Und bei schönen Wetter mit dem Arm am Fenster gelehnt, ist Landstraße fahren gleich Landschaft aufsaugen. Also alles super? Wir werden es sehen. Die kleine Ape muss noch zeigen was sie kann.

Eine Tankstelle irgenwo in München. Boxenstop für die Ape TM 703. Was gibts: natürlich SUPER. Und feines Zweitaktöl.
Die Erstbetankung. Die Reserve ist angesprungen, aber oh Wunder, der Tank ist noch halb voll. Oder halb leer? Genaueres wird sich noch zeigen…

Die Forschungsstation

Freitag 14. Juni 2024 – Liebigstraße

17:21 Da es sich bei dem Vorhaben um ein Experiment handelt in sozialer und räumlicher Hinsicht, darf auch das Bauliche nicht fehlen. Bin ich mir doch unsicher, ob die konstruktiven Lösungen für den Kobel allen Witterungseinflüssen standhält. Mit der Zerlegbarkeit macht man es sich, so toll es ist umzuziehen, auch nicht leicht. Begonnen bei den Verbindungen, dem begrenzten Gewicht der Teile und der Dachabdichtung die reversiebel sein muss. Also wieso sich nicht die Not zur Tugend machen? Schnell stand fest, wie es in der Archtektur bei experimentellen Bauvorhaben üblich ist, dass ich alles mit Sensoren vollstopfe. Von der Maximallösung habe ich mich verabschiedet, aber jeder kritische und für das Gesamtbild wichtige Punkt soll gemessen werden. In meinem Fall die Feuchtigkeit und die Temperatur. So kann bei einer Leckage das Bauteil geöffnet werden und der Mangel untersucht und behoben werden. Wenn man sich auf Neuland bewegt, eine feine Sache. Gleichzeitig zeichnen die erhobenen Daten auf wie sich das Gebäude bei verschieden Witterungen verhält und gibt Auskunft über das Nutzerverhalten, so z.B. wann geheitzt oder gelüftet wird. Der Spaß ist nicht mal all zu teuer, kostet doch ein Rasberry Pi nicht mal 50 Euro und ein Sensor für Temperatur und Feuchtigkeit jeweils ca. 5 Euro. Das Tüpfelchen auf dem i ist dann die Wetterstation, die noch Windgeschwindigkeit, -richtung und Niederschlag misst. Dann wären wir bei weiteren 100 Euro. Natürlich muss das ordentlich Verkabelt werden und schon in der Planung berücksichtigt sein. Das ist noch lange kein SmartHome, was ich auch nicht will, aber eine solide Forschungsgrundlage. Ich hoffe ich kann Euch bald aus meiner Forschungsstation digital zuwinken und grüße Euch derweil aus dem angeschlossenen Funkstudio.

Das Verkabelte Haus – Sensoren an allen Bauteileilen plus Innen- und Außenraum sind zur Überwachung der Konstruktion und ihres Verhaltens bei allen Witterungseinflüssen. Innen- und Außenmessung bilden das Nutzerverhalten ab und zeigen wie gewohnt wird. Die Daten werden ausgewertet für eine Bewertung der Wohnqualität des Hauses. Rot dargestellt die technischen Einbauten (Energieversorgung, Sensoren und Verkabelung)